Die neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick

Die Neurologische Abteilung verfügt über 120 Einzelzimmer für neurologisch erkrankte Rehabilitanden. Die Unterbringung des Patienten und einer Begleitperson im Doppelzimmer ist außerdem möglich.

 

Die Neurologische Abteilung in der Sachsenklinik Bad Lausick arbeitet mit dem Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig (NRZ) eng zusammen. Dies gewährleistet die ärztliche und therapeutische Versorgung auf hohem Niveau. Die Rehabilitation folgt einem ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Krankheitsfolgenkonzept. Psychologische und psychosomatischen Aspekte von Krankheit sind ebenso wie die Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation Bestandteil des Rehabilitationskonzeptes. Für Patienten im erwerbsfähigen Alter geht es darum, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Bei unseren älteren Patienten steht meist die Erhaltung oder Wiederherstellung der Mobilität und der Selbständigkeit bei Alltagsaktivitäten im Vordergrund.

 

neurologie

Unsere neurologischen Behandlungsangebote

Wir bieten Ihnen eine individuelle Betreuung und hochwertige Versorgung. Wir legen Wert auf menschliche Zuwendung und kombinieren diese mit höchster medizinischer Kompetenz.

 

Spezielle Behandlungsangebote

Diagnostik

Funktionsdiagnostik Neurologie

  • Elektroencephalographie (EEG)
  • Evozierte Potenziale (SSEP, VEP, FAEP)
  • Elektroneurographie (ENG)
  • Elektromyographie (EMG)
  • Posturographie

Sonographie

  • Dopplersonographie der extrakraniellen Gefäße, einschließlich Duplexuntersuchung
  • Dopplersonographie der peripheren Gefäße, einschließlich Duplexuntersuchung (Farbduplex)
  • Sonographie des Oberbauches, der Nieren und der Schilddrüse; Restharnsonographien
  • Farbdopplerechokardiographie, einschließlich transösophagealer Echokardiographie in Kooperation mit dem NRZ Leipzig

Funktionsdiagnostik Innere Medizin

  • EKG
  • LZ-EKG
  • LZ-RR
  • Ergometrie
  • Spirographie
  • Endoskopie in Kooperation mit dem NRZ Leipzig

Röntgen und Labor

  • Möglichkeiten zum Nativ-Röntgen sowie zur Computertomographie (letzteres in Kooperation mit dem NRZ Leipzig)
  • Kooperation mit Großlabor (Laborgemeinschaft Reising-Ackermann und Partner, Strümpellstraße 40, Leipzig, 0341/ 6565100)

Therapieangebote und Behandlungen

In der Sachsenklinik Bad Lausick werden für die Patienten folgende Therapiemöglichkeiten und Behandlungen jeweils für die Neurologie angeboten.

Physiotherapie

Die aktive Behandlung von Bewegungsstörungen ist das Hauptarbeitsfeld der Krankengymnastik. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Spastizität, Einschränkungen der passiven Beweglichkeit, Störungen der Bewegungskoordination, einschießende unwillkürliche und vom Patienten schwer zu kontrollierende Bewegungen werden in einem systematischen physiotherapeutischen Therapieprogramm behandelt. Dafür ist eine hohe Motivation des Patienten und Bereitschaft zur Mitarbeit wichtig. In enger Zusammenarbeit mit den Ergo- und Pflegetherapeuten werden die vorliegenden motorischen Störungen systematisch abgebaut. Das Ziel ist die Wiederherstellung von Bewegungsabläufen, die der natürlichen Motorik möglichst nahe kommen.

 

An der Rehabilitation motorischer Störungen arbeiten in der Sachsenklinik Bad Lausick neben den Physiotherapeuten auch Ergotherapeuten, Masseure/Med. Bademeister, Ärzte und Neuropsychologen mit. Die durchgeführten Therapiemaßnahmen beruhen auf aktuellen Erkenntnissen aus der Physiotherapie- und Plastizitätsforschung sowie auf den Ergebnissen von Studien zum motorischen Lernen bei Gesunden und bei Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen. Die konsequente Umsetzung neuer, wissenschaftlich fundierter Therapieelemente in die praktische Rehabilitationsarbeit führt zu einer eindrucksvollen Optimierung des Rehabilitationsergebnisses und zu einer Beschleunigung der Dynamik der funktionellen Erholung. Neu entwickelte Therapiekomponenten ergänzen dabei traditionelle krankengymnastische Behandlungskonzepte.

 

In der Sachsenklinik Bad Lausick werden vor allem jüngere Behandlungsmethoden wie Laufbandtraining, repetitives sensomotorisches Handtraining, computergestützte Posturographie und CIMT (“constraint induced movement therapy”), neben traditionellen physiotherapeutischen Behandlungsverfahren wie PNF und Bobath eingesetzt. Darüber hinaus wird manuelle Therapie (Cyriax, Kaltenborn), McMillan/Halliwick (Behandlung im Bewegungsbad), neuromuskuläre Redression in die Therapie integriert. Auch die Behandlungsmethode nach Affolter, die zur Beeinflussung der gestörten Sensibilität und Wahrnehmung dient, deren Rolle in der Rehabilitation motorischer Störungen nicht unterschätzt werden darf, fließen in die Behandlungen ein. Die Therapiestrategie ist so aufgebaut, dass fundierte Techniken der neueren Methoden  mit wirksamen Behandlungsansätzen der traditionellen Schule zu einer synergistischen Einheit kombiniert werden.

 

Gemeinsam mit Ärzten wird die funktionelle Elektrostimulation, konventionelles und EMG-initialisiertes Biofeedback-Training sowie die Funktionsanbahnung paretischer Muskelgruppen nach Botulinum-Toxin-Injektion in spastische Antagonisten durchgeführt.

 

Sport- und Bewegungstherapie:
Zunächst erfolgt eine Basisdiagnostik hinsichtlich Kraft, Ausdauer und motorischer Koordination. Dies ist für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Rehabilitanden in einem das körperliche Leistungsvermögen in Anspruch nehmenden Beruf, aber auch hinsichtlich der zu empfehlenden Maßnahmen der Sekundärprävention wichtig.

 

Angeboten wird eine Reihe von Gruppentherapieprogrammen, die z.T. spielerisch, z.T. als sequentielle Therapieformen an speziellen Therapiegeräten (Medizinische Trainingstherapie, MTT) durchgeführt werden. In Abhängigkeit von seinen individuellen physischen Voraussetzungen nimmt der Rehabilitand regelmäßig an folgenden therapeutischen Angeboten aus der Sport- und Bewegungstherapie teil:

 

  • Gleichgewichtstraining
  • Terraintraining
  • Motorische Koordination I bzw. II (je nach Schweregrad der funktionellen Störung)
  • Haltungsschulung (Rückenschule, Wirbelsäulen-Gruppe)
  • Wassergymnastik (Mot. Koordination I und II, WS-Gruppe)
  • Atemgymnastik
  • Ergometertraining
  • Medizinische Trainingstherapie (MTT)
  • Therapeutisches Wandern, Fahrradwandern

Sport- und Bewegungstherapie

Zusätzlich zu den Räumlichkeiten der Physiotherapie stehen für die Sporttherapie ein separater Bereich mit 148 qm Fläche und modernen Trainingsgeräten zur Verfügung, wie z.B. Zugapparate, Laufband und Fahrradergometer.

 

  • Rückenschule
  • Ausdauer-Konditionstraining
  • Ergometertraining
  • Sequenztraining zum Muskelaufbau, apparativ gestützt
  • Laufbandtraining
  • indikationsspezifische Schwimmgruppen
  • Medizinisches Aufbautraining zur Schulung und zum Training koordinativer Fähigkeiten
  • Gehtraining
  • Walking
  • Terraintraining zur Schulung und zum Training konditioneller Fähigkeiten (Kraft-Ausdauer)

Physikalische Therapie

Indikationsspezifisch sind häufig ergänzende Therapieverfahren notwendig, die auf der Ausnutzung physikalischer Wirkprinzipien zur positiven Beeinflussung von Schmerzzuständen oder gestörter muskulärer Aktivität, zur Aktivierung von Stoffwechselvorgängen, zur Harmonisierung muskulärer Dysbalancen, zur Entzündungshemmung oder Durchblutungsverbesserung beruhen.

 

Dabei kommen als Heilmittel Wasser, Fango-Paraffin, verschiedene Zusätze der Hydrotherapie, Wärmestrahlen, Kälte, der elektrische Strom und Schallwellen zur Anwendung.

 

Ergänzend sind verschiedene Massagetechniken möglich.

 

Diese Therapiearten werden als passive Maßnahmen in den gesamtheitlichen Therapiekomplex unter Beachtung der individuellen Indikationen und Kontraindikationen eingefügt.

 

Elektrotherapie:

  • diadynamische Ströme zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Resorptionsverbesserung und Durchblutungsverbesserung
  • Mittelfrequenzströme zur Schmerzlinderung, Durchblutungsverbesserung, Resorptionsförderung, Detonisierung und Muskelstimulation
  • Interferenzstrom zur Schmerzlinderung, Detonisierung, Muskelstimulation und Sympathikusdämpfung
  • Galvanischer Strom zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Durchblutungsverbesserung
  • Iontophorese als Sonderform der Galvatisation mit gleichzeitiger Applikation verschiedener Wirkstoffe
  • Ultrareizstrom nach Träbert stark schmerzlindernd, durchblutungsfördernd
  • Elektrostimulation  bei Paresen und inaktivitätsbedingten  Kraftminderungen
  • TENS als Schmerzthterapieverfahren

 

Ultraschall

Im Rahmen ergänzender balneophysikalischer Therapiemaßnahmen werden angeboten:

 

Thermotherapie:

  • Fango-Paraffin-Packungen
  • Infrarotbestrahlung
  • Kryotherapie

 

Hydrotherapie:

  • medizinische Bäder mit Zusätzen
  • Stangerbäder
  • Zweizellenbäder
  • Vierzellenbäder
  • auf- und absteigende Armbäder
  • Teilbäder

 

Kneipp- Therapie:

  • Kneippsche Güsse

 

Massagen:

  • Klassische Massagen
  • Segmentmassagen
  • Bindegewebsmassagen
  • Zentrifugalmassagen
  • Manuelle Lymphdrainage
 

Ergotherapie

Hauptziel der Ergotherapie in der Neurologie ist die Förderung von Aktivitäten alltäglicher Lebensführung (sog. ADL-Training, einschl. des Esstrainings und des Körperhygiene- und Anziehtrainings) sowie des berufsrelevanten motorischen und kognitiven Leistungsvermögens.

 

Dies geschieht einmal durch eine funktionelle Übungsbehandlung, die z.B. die Verbesserung der feinmotorischen Fertigkeiten der Hand, das Training von Sensibilität und Aufmerksamkeit, aber auch die positive Beeinflussung von Störungen der Handlungs- oder Bewegungssequenzierung zum Gegenstand hat.

 

Zum anderen wird der Umgang mit Gegenständen des Alltags (Schreibmaschine, PC, Kochherd, Kaffeemaschine etc.) geübt. Dies ist häufig eng verbunden mit der Auswahl adäquater Hilfsmittel, um den Alltagseinsatz des Rehabilitanden soweit wie möglich in Richtung auf Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu erweitern.

 

Aufgabe der Ergo­therapeuten ist es weiter, bei der Verbesserung kognitiver Funktionen mitzuwirkenden, dies in enger Kooperation mit den Neuropsychologen.

 

Die zur Verfügung stehende Übungsküche wird sowohl seitens der Ergotherapie als auch seitens der Ernährungsberatung genutzt.

 

Die Ergotherapie ist eine aktive handlungsorientierte Behandlung, die das Ziel verfolgt, dass die Patienten den Alltag selbständiger und eigenverantwortlicher bewältigen können.

 

Zur Verfügung stehen:

 

  • Handwerkstatt
  • verschiedene Geräte zur Behandlung grobmotorischer und feinmotorischer Funktionen und der Sensibilität
  • Kiesbäder

Neuropsychologische Therapie

Aufgaben:
In der Neuropsychologie kümmern wir uns um Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Veränderungen bei neurologischen Erkrankungen. Außerdem ist die psychotherapeutisch orientierte Beratung und Begleitung der Patienten und ihrer Angehörigen im Umgang mit den Krankheitsfolgen von großer Bedeutung.

 

Diagnostik:
In Abhängigkeit von der Heilungsphase, in der der Patient sich befindet, werden mit psychometrischen Testverfahren und systematischer Verhaltensbeobachtung folgende kognitiv-neuropsychologische Funktions- und Fähigkeitsbereiche untersucht:

 

  • Aufmerksamkeit
  • Lernen und Gedächtnis
  • Exekutive Funktionen (u.a. Planen und Problemlösen)
  • Visuelle Wahrnehmung (inkl. Gesichtsfeldausfälle und Neglect)
  • Visuo-konstruktive Fähigkeiten
  • Zahlenverarbeitung und Rechenfähigkeiten
  • Fahreignungsdiagnostik (inkl. Fahrverhaltensprobe)

 

Neben dem Erkennen von Leistungseinbußen geht es in der neuropsychologischen Untersuchung auch um die Beurteilung von Leistungsstärken, die im Rehabilitationsprozess unter dem Gesichtspunkt der Kompensation eine wichtige Rolle spielen können. Besonderer Wert wird bei der Untersuchung zudem auf die Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichtigung der Lebensgeschichte und der alltagspraktischen und beruflichen Anforderungen des jeweiligen Patienten gelegt. Aufklärung und Beratung spielen deshalb bereits in dieser Phase eine entscheidende Rolle, bei der die aktive Beteiligung des Patienten unabdingbar ist.

Für viele Patienten stellt neben der Wiederherstellung der Motorik, des Sprechens und der Sprache die aktive Teilnahme am Kraftverkehr ein wichtiges Rehabilitationsziel dar, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten. In der neuropsychologischen Abteilung besteht die Möglichkeit einer gezielten Beurteilung der psychischen Leistungsfähigkeit nach den entsprechenden Leitlinien des Gemeinsamen Beirates für Verkehrsmedizin. Die neuropsychologische Untersuchung wird gegebenenfalls durch eine Fahrverhaltensprobe ergänzt. Dabei geht es vor allem darum, dass der Patient sich als Kraftfahrer verantwortungsvoll verhält bzw. dass ihm Perspektiven eröffnet werden, um die Voraussetzungen für das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges wiederzuerlangen.

 

Therapie:
In der neuropsychologischen Therapie gibt es im wesentlichen zwei Ansätze, die sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien bewährt haben. In der klinischen Praxis werden beide Ansätze häufig in Kombination angewandt.

 

Der restitutive Ansatz zielt darauf ab, dass bestimmte kognitive Fähigkeiten (z.B. Aufmerksamkeit) durch spezifische Übungen verbessert werden, weil dadurch das Zusammenspiel von neuronalen Netzen angeregt wird, die für diese kognitiven Leistungen zuständig sind.

 

Beim kompensatorischen Ansatz wird darauf verzichtet, das verantwortliche Netzwerk direkt zu stimulieren. Stattdessen werden die erhaltenen kognitiven Fähigkeiten bzw. Ressourcen des Patienten genutzt. Bei den kompensatorischen Ansätzen wird weiter zwischen der Umstrukturierung der Umwelt, dem Einsatz von Hilfsmitteln und kognitiven Strategien unterschieden. Welche Strategie zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Veränderbarkeit der Umwelt und den Fähigkeiten des Patienten. Entscheidend für den Rehabilitationserfolg ist seine aktive Mitarbeit. In folgenden Funktionsbereichen werden Therapien angeboten, dabei kommen zum Teil auch Computer zum Einsatz:

 

  • Computergestützte Therapie bei Störungen der Aufmerksamkeit
  • Vermittlung externaler Gedächtnishilfen (z.B. Terminkalender, Gedächtnistagebücher)
  • Vermittlung kognitiver Gedächtnisstrategien
  • Vermittlung von Problemlösestrategien mit dem Ziel, vorhandene Stärken und Ressourcen effizient zu nutzen
  • Explorationstraining bei Gesichtsfeldausfällen und bei visuellem Neglect
  • Behandlung von Zahlenverarbeitungs- und Rechenstörungen
  • Aufklärung über die Krankheitsfolgen
  • Beratung bei geplanter Rückkehr in den Beruf und beim Umgang mit den Krankheitsfolgen
  • Beratung von Angehörigen
  • Psychoedukative Gruppen für Patienten nach Schlaganfall und mit Multipler Sklerose (Gruppe)
  • Einführung in Autogenes Training und Progressive Muskel Relaxation (Gruppe)

 

Die Effizienz der therapeutischen Arbeit wird einer hausinternen Qualitätssicherung unterzogen.

Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie

Die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation kann auf vielfältige Weise beeinträchtigt sein. Neben klassischen Aphasien (d. h. zentralen Sprachstörugen mit Beeinträchtigung der „inneren Struktur“ von Sprache) werden Lese- und Schreibstörungen, Sprechapraxien und Dysarthrophonien/ Dysarthrien angetroffen.

 

Jedes sprachtherapeutische Behandlungsprogramm in der Sachsenklinik Bad Lausick beginnt mit einer detaillierten Analyse der vorliegenden sprachsystematischen bzw. sprechmotorischen Störung, des daraus resultierenden Störungsbewusstseins und der voraussichtlichen sprachlichen Lernfähigkeit des Patienten. Im Verlauf der Behandlung wird diese Analyse regelmäßig wiederholt, da bei Verbesserung einer sprachlichen Teilfunktion eine weitere Störung zu Tage treten kann, die eine veränderte therapeutische Strategie notwendig macht. Basis der Aphasie-Diagnostik ist der Aachener Aphasie Test, der gemeinsam mit Video- und Tonbandaufzeichnungen auch zur Verlaufsdokumentation herangezogen, jedoch für spezifischere Fragen durch weitere Tests ergänzt wird. Weil kommunikative Fertigkeiten durch kognitive/ neuropsychologische Funktionsstörungen in erheblichem Umfang beeinträchtigt sein können, erfolgt in der Sachsenklinik Bad Lausick eine enge Kooperation des sprachtherapeutischen Bereiches mit dem neuropsychologischen Arbeitsgebiet. Auch häufig begleitende Beeinträchtigungen des Schreibens, Lesens und Rechnens werden therapiert.

 

Den Zusammenhang zwischen kommunikativer Kompetenz und der Aussicht auf erfolgreiche Wiedereingliederung in das Erwerbs- bzw. Alltagsleben wird besondere Aufmerksamkeit zuteil.

 

Im Umgang mit aphasischen Patienten muss man eine Reihe von Grundprinzipien beachten: Mit dem betroffenen Patienten muss klar artikuliert, langsam und inhaltlich eindeutig gesprochen werden. Patienten mit vermindertem Sprechantrieb und/oder Broca-Aphasie sollen regelmäßig zum Sprechen angeregt werden, übermäßiges Korrigieren sollte unterbleiben. Auf nicht sprachliche Techniken der Kommunikation (Z. B. Gestik) sollte so spät wie möglich zurückgegriffen werden. Es ist die Aufgabe der sprachtherapeutischen Abteilung, diese Regeln (Z. B. im Rahmen von Fallkonferenzen) den Vertretern der übrigen therapeutischen Berufsgruppen sowie den Angehörigen der aphasischen Patienten zu vermitteln und diese im Umgang mit den Betroffenen zu viel Geduld anzuhalten.

 

Ein weiterer wichtiger Aufgabenschwerpunkt der Logopädie ist die Dysphagietherapie, die Behandlung von Schluckstörungen. Hier wird innerhalb des rehabilitativen Aufenthaltes der Kostaufbau der Patienten angestrebt und intensiv beübt. Hierbei kommen auch Biofeedback-Methoden zum Einsatz (respiratorisches Biofeedback, Prosodie-Biofeedback etc.).

 

Je nach Schweregrad der jeweils vorliegenden Sprach-, Sprech- oder Schluckstörung werden die Patienten einzeltherapeutisch bzw. gruppentherapeutisch betreut. Die Einbeziehung der Angehörigen erfolgt bedarfsadaptiert.

Die Pflegetherapie

Die Pflegetherapie ist verbindendes Kernelement der Rehabilitation in der Sachsenklinik Bad Lausick.

 

Außer der mitmenschlichen Zuwendung wirkt sie aktivierend im Sinne der Anleitung zur Selbständigkeit bei den Verrichtungen des täglichen Lebens.

 

Die rehabilitative Krankenpflege orientiert sich an der Behandlungsmethode nach Bobath und basiert auf einem 24-Stunden-Konzept, das auch das konsequente therapeutische Lagern des halbseitengelähmten Patienten, Dehnbehandlungen zur Spastizitäts- und Kontrakturprophylaxe, Maßnahmen zur Prophylaxe von Thrombosen und Pneumonien, Transfer-, Steh- und Gehübungen, facio-orale Therapie (FOT) sowie Kontinenztraining einschließt.

 

Der Pflegedienst übernimmt eine wichtige „Lotsenfunktion“, d.h. er steht denjenigen Patienten jederzeit zur Verfügung, die Fragen zu den organisatorischen Abläufen haben oder deren räumliches bzw. zeitliches Orientierungsvermögen eingeschränkt ist.

 

Falls erforderlich, erledigt die Krankenschwester/der Krankenpfleger am Aufnahmetag gemeinsam mit dem Patienten die Aufnahmeformalitäten und stellt für den weiteren Aufenthalt des Patienten in der Sachsenklinik Bad Lausick seine persönliche Bezugsperson darstellen.

 

Neben der Durchführung pflegerischer Maßnahmen leiten die Mitarbeiter des Pflegedienstes die Patienten zur selbständigen Durchführung solcher Maßnahmen an (z.B. Bestimmung des Blutzuckers, Blutdruckselbstmessung) und geben Medikamente aus. Die Mitarbeiter des Pflegedienstes beteiligen sich an der Gestaltung indikationsspezifischer Schulungsprogramme.

 

Wundversorgung

Zur indikationsgerechten Wundbehandlung steht ein Team unter Leitung zweier Verbandsschwestern und eines geschulten Arztes zur Verfügung. Diese nehmen regelmäßig an externen Weiterbildungen teil, ergänzend erfolgen regelmäßige Feinabstimmungen innerhalb des Klinikverbundes der Michelskliniken zu aktuellen Standards der Wundversorgung.

 

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit hochqualifizierten Fachberatern des Wundmanagements verschiedener Fachfirmen. Im Bedarfsfall kann eine Weiterführung der stadiengerechten Wundbehandlung nach Entlassung aus der Rehaklinik veranlasst werden.

Ernährungsberatung

Richtige Ernährung, angepasst an die individuellen Erfordernisse, sichern Wohlbefinden und fördern den Heilungsprozess.

 

Die Absenkung des individuellen Gefäßrisikoprofils ist ein wichtiges Ziel bei vielen neurologischen Erkrankungen. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Hyperurikämie haben eine große Bedeutung für den Krankheitsverlauf. Die genannten Erkrankungen sind mit einer angepassten Ernährung positiv zu beeinflussen.

 

In der Sachsenklinik Bad Lausick werden betroffenen Patienten strukturierte Programme durch Ärzte, Diätassistenten und Therapeuten angeboten. Einzel- und Gruppenberatungen, auch unter Einbeziehung der Angehörigen, Vorträge und praktische Wissensvermittlung in der Diätlehrküche sind in das individuelle Therapiekonzept der Patienten integriert.

 

Bei speziellen Kostformen bitten wir Sie um vorherige Rücksprache mit unseren Diätassistenten.

Unser Chefarzt

 

 

Dr. med. Karl Strecker
Chefarzt Neurologie und Geriatrie

 

(034345) 3 1900
karl.strecker@sachsenklinik.de

 

 

Unser Qualitätsversprechen

Die Sachsenklinik Bad Lausick und das Neurologische Rehabilitationszentrum Leipzig (NRZ) gehören zum Verbund der Michels Kliniken, dessen Know-how die Voraussetzung für die kostengerechte Durchführung des therapeutischen, sozialmedizinischen und diagnostischen Leistungsspektrums auf hohem qualitativen Niveau bildet. Dabei gehören die Verlaufs- und Ergebnisdokumentation, der Einsatz moderner, wissenschaftlich begründeter und wirksamer therapeutischer Verfahren und die Orientierung an einschlägigen Leitlinien der Fachgesellschaften (insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neurorehabilitation (DGNKN)) zu den Grundsätzen.