Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig

Ihre Reha im Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig

Das NRZ Leipzig verfügt über 241 Behandlungsplätze in den Rehabilitationsphasen B, C und D sowie über eine Neurologische Tagesklinik in Leipzig an der Waldstraße mit 25 Behandlungsplätzen. Der Gesamtstruktur des NRZ Leipzig liegt das Phasenmodell des Verbandes deutscher Rentenversicherungsträger (VDR, Arbeitsgruppe “Neurologische Rehabilitation”, 1994) und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR 1995) zugrunde. Damit steht eine lückenlose Rehabilitationskette von der Frühphase über die Mobilisation bis zur sozialen Wiedereingliederung für Patienten mit neurologischen, neurochirurgischen und neuropsychologischen Erkrankungen zur Verfügung.

 

Im Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig (NRZ) stehen aktivierende und motivierende Therapiemethoden im Vordergrund, die jüngste Erkenntnisse rehabilitationsneurologischer Forschung berücksichtigen und dem Ziel dienen, die funktionelle Beeinträchtigung und ihre Folgen für Alltag und Beruf zu beseitigen oder wenigstens zu vermindern. Die Umsetzung von Behandlungskonzepten, die soweit wie möglich den Kriterien der evidenzbasierten Medizin genügen, ökonomisiert den Rehaprozess, indem gesetzte Rehaziele tatsächlich und in angemessener Zeit erreicht werden.

 

Die Neurologische Abteilung in der Sachsenklinik Bad Lausick arbeitet mit dem Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig (NRZ) eng zusammen. Dies gewährleistet die ärztliche und therapeutische Versorgung auf hohem Niveau. Die Rehabilitation folgt einem ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Krankheitsfolgenkonzept. Psychologische und psychosomatischen Aspekte von Krankheit sind ebenso wie die Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation Bestandteil des Rehabilitationskonzeptes. Für Patienten im erwerbsfähigen Alter geht es darum, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Bei unseren älteren Patienten steht meist die Erhaltung oder Wiederherstellung der Mobilität und der Selbständigkeit bei Alltagsaktivitäten im Vordergrund.

neurologie

Unsere neurologischen Behandlungsangebote

Wir bieten Ihnen eine individuelle Betreuung und hochwertige Versorgung. Wir legen Wert auf menschliche Zuwendung und kombinieren diese mit höchster medizinischer Kompetenz.

 

Spezielle Behandlungsangebote

Diagnostik

Funktionsdiagnostik Neurologie

  • Elektroencephalographie (EEG)
  • Evozierte Potentiale (SSEP, VEP, FAEP)
  • Elektroneurographie (ENG)
  • Elektromyographie (EMG)
  • Transkranielle Magnetstimulation
  • Posturographie

Sonographie

  • Dopplersonographie der extra- und intrakraniellen Gefäße, einschließlich Duplexuntersuchung
  • Dopplersonographie der peripheren Gefäße, einschließlich Duplexuntersuchung (Farbduplex)
  • Sonographie des Oberbauches, der Nieren und der Schilddrüse; Restharnsonographien
  • Farbdopplerechokardiographie, einschließlich transösophagealer Echokardiographie

Funktionsdiagnostik Innere

  • EKG
  • LZ-EKG
  • LZ-RR
  • Ergometrie
  • Spirographie
  • Endoskopie (Gastroskopie incl. PEG-Anlage/ Bronchoskopie/ Laryngoskopie)

Röntgen und Labor

  • Möglichkeiten zum Nativ-Röntgen sowie zur Computertomographie
  • Kooperation mit Großlabor (Laborgemeinschaft Reising-Ackermann und Partner, Strümpellstraße 40, Leipzig, 0341/ 6565100)

Therapieangebote und Behandlungen

Im NRZ Leipzig werden für die Patienten folgende Therapiemöglichkeiten und Behandlungen jeweils für die Neurologie angeboten.

Neuropsychologische Therapie

Aufgaben:
In der Neuropsychologie kümmern wir uns um Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Veränderungen bei neurologischen Erkrankungen. Außerdem ist die psychotherapeutisch orientierte Beratung und Begleitung der Patienten und ihrer Angehörigen im Umgang mit den Krankheitsfolgen von großer Bedeutung.

 

Diagnostik:

In Abhängigkeit von der Heilungsphase, in der der Patient sich befindet, werden mit psychometrischen Testverfahren und systematischer Verhaltensbeobachtung folgende kognitiv-neuropsychologische Funktions- und Fähigkeitsbereiche untersucht:

 

  • Orientierung zu Person, Ort und Zeit
  • Aufmerksamkeit
  • Lernen und Gedächtnis
  • Exekutive Funktionen (u.a. Planen und Problemlösen)
  • Visuelle Wahrnehmung (inkl. Gesichtsfeldausfälle und Neglect)
  • Visuo-konstruktive Fähigkeiten
  • Zahlenverarbeitung und Rechenfähigkeiten
  • Fahreignungsdiagnostik (inkl. Fahrverhaltensprobe)

 

Neben dem Erkennen von Leistungseinbußen geht es in der neuropsychologischen Untersuchung auch um die Beurteilung von Leistungsstärken, die im Rehabilitationsprozess unter dem Gesichtspunkt der Kompensation eine wichtige Rolle spielen können. Besonderer Wert wird bei der Untersuchung zudem auf die Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichtigung der Lebensgeschichte und der alltagspraktischen und beruflichen Anforderungen des jeweiligen Patienten gelegt. Aufklärung und Beratung spielen deshalb bereits in dieser Phase eine entscheidende Rolle, bei der die aktive Beteiligung des Patienten unabdingbar ist.

 

Für viele Patienten stellt neben der Wiederherstellung der Motorik, des Sprechens und der Sprache die aktive Teilnahme am Kraftverkehr ein wichtiges Rehabilitationsziel dar, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten. In der neuropsychologischen Abteilung besteht die Möglichkeit einer gezielten Beurteilung der psychischen Leistungsfähigkeit nach den entsprechenden Leitlinien des Gemeinsamen Beirates für Verkehrsmedizin. Die neuropsychologische Untersuchung wird gegebenenfalls durch eine Fahrverhaltensprobe ergänzt. Dabei geht es vor allem darum, dass der Patient sich als Kraftfahrer verantwortungsvoll verhält bzw. dass ihm Perspektiven eröffnet werden, um die Voraussetzungen für das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges wiederzuerlangen.

 

Therapie:
In der neuropsychologischen Therapie gibt es im Wesentlichen zwei Ansätze, die sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien bewährt haben. In der klinischen Praxis werden beide Ansätze häufig in Kombination angewandt.

 

Der restitutive Ansatz zielt darauf ab, dass bestimmte kognitive Fähigkeiten (z.B. Aufmerksamkeit) durch spezifische Übungen verbessert werden, weil dadurch das Zusammenspiel von neuronalen Netzen angeregt wird, die für diese kognitiven Leistungen zuständig sind.

 

Beim kompensatorischen Ansatz wird darauf verzichtet, das verantwortliche Netzwerk direkt zu stimulieren, stattdessen werden die erhaltenen kognitiven Fähigkeiten bzw. Ressourcen des Patienten genutzt. Bei den kompensatorischen Ansätzen wird weiter zwischen der Umstrukturierung der Umwelt, dem Einsatz von Hilfsmitteln und kognitiven Strategien unterschieden. Welche Strategie zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Veränderbarkeit der Umwelt und den Fähigkeiten des Patienten. Entscheidend für den Rehabilitationserfolg ist seine aktive Mitarbeit. In folgenden Funktionsbereichen werden Therapien angeboten, dabei kommen zum Teil auch Computer zum Einsatz:

 

  • Reorientierung zu Person, Ort und Zeit
  • Basale Aktivierung und Stimulation zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Ausdauer
  • Kommunikationsaufbau
  • Computergestützte Therapie bei Störungen der Aufmerksamkeit
  • Vermittlung externaler Gedächtnishilfen (z.B. Terminkalender, Gedächtnistagebücher)
  • Vermittlung kognitiver Gedächtnisstrategien
  • Vermittlung von Problemlösestrategien mit dem Ziel, vorhandene
  • Stärken und Ressourcen effizient zu nutzen
  • Computergestütztes Explorations- und Lesetraining bei
  • Gesichtsfeldausfällen und bei visuellem Neglect
  • Behandlung von Zahlenverarbeitungs- und Rechenstörungen
  • Aufklärung über die Krankheitsfolgen
  • Beratung bei geplanter Rückkehr in den Beruf und beim Umgang mit den Krankheitsfolgen
  • Beratung von Angehörigen
  • Psychoedukative Gruppen für Patienten nach Schlaganfall und mit Multipler Sklerose (Gruppe)
  • Einführung in Autogenes Training und Progressive Muskel Relaxation (Gruppe)

Die Effizienz der therapeutischen Arbeit wird einer hausinternen Qualitätssicherung unterzogen.

 

Neuropsychologie-Station

Neben der körperlichen Beeinträchtigung gehen neurologische Erkrankungen häufig mit neuropsychologischen Störungen einher, die den Rehabilitationsverlauf und die Perspektive des Betroffenen maßgeblich beeinflussen können.

 

Im Umgang mit den verschiedenen neuropsychologischen Störungen sind unterschiedlichste Verhaltensmaßregeln sinnvoll, die im Einzelfall einer individuellen Ausrichtung bedürfen. Um unter Berücksichtigung des jeweiligen Krankheitsbildes dennoch ein optimales Rehabilitationsergebnis zu gewährleisten, wurde eine „Neuropsychologie-Station“ geschaffen, die diesen Besonderheiten u. a. durch speziell geschultes Personal Rechnung trägt.

 

Eine Einbindung der Angehörigen ist fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes.

Ergotherapie

Hauptziel ist die Förderung von Aktivitäten alltäglicher Lebensführung (sog. ADL-Training, einschl. Körperhygiene- und Anziehtrainings) sowie des berufsrelevanten motorischen und kognitiven Leistungsvermögens. Dies geschieht einmal durch eine funktionelle Übungsbehandlung, in Anlehnung an verschiedenste Behandlungskonzepte/-verfahren wie z. B. das repetitive sensomotorische Training, CIMT (“constraint induced movement therapy”), Affolter, Perfetti oder Bobath, welche u. a. die Anbahnung bzw. den Ausbau von Bewegungen bis hin zur Verbesserung der feinmotorischen Fertigkeiten der Hand sowie das Training von Sensibilität und Wahrnehmung, aber auch die positive Beeinflussung von Störungen der Handlungs- oder Bewegungssequenzierung zum Gegenstand hat.

 

Zum anderen wird der Umgang mit Gegenständen des Alltags (Schreibmaschine, PC, Kochherd, Kaffeemaschine etc.) u.a. in der Übungsküche und der Werkgruppe geübt. Dies ist häufig eng verbunden mit der Auswahl adäquater Hilfsmittel, um den Alltagseinsatz des Patienten soweit wie möglich in Richtung auf Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu erweitern. Aufgabe der Ergotherapie ist es weiter, bei der Verbesserung kognitiver Funktionen mitzuwirkenden, in enger Kooperation mit den Neuropsychologen.

Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie

Die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation kann auf vielfältige Weise beeinträchtigt sein. Neben klassischen Aphasien (d.h. zentralen Sprachstörungen mit Beeinträchtigung der “inneren Struktur” von Sprache) werden Lese- und Schreibstörungen, Sprechapraxien und Dysarthrophonien/Dysarthrien angetroffen.

 

Jedes sprachtherapeutische Behandlungsprogramm im NRZ Leipzig beginnt mit einer detaillierten Analyse der vorliegenden sprachsystematischen bzw. sprechmotorischen Störung, des daraus resultierenden Störungsbewusstseins und der voraussichtlichen sprachlichen Lernfähigkeit des Patienten. Im Verlauf der Behandlung wird diese Analyse regelmäßig wiederholt, da bei Verbesserung einer sprachlichen Teilfunktion eine weitere Störung zu Tage treten kann, die eine veränderte therapeutische Strategie notwendig macht. Basis der Aphasiediagnostik ist der Aachener Aphasie Test, der für spezifischere diagnostische Fragen durch weitere Tests ergänzt wird. Weil kommunikative Fertigkeiten durch kognitiv / neuropsychologische Funktionsstörungen in erheblichem Umfang beeinträchtigt sein können, erfolgt im NRZ eine besonders enge Kooperation des sprachtherapeutischen Bereiches mit dem neuropsychologischen Arbeitsgebiet. Auch häufig begleitende Beeinträchtigungen des Schreibens, Lesens und Rechnens werden therapiert.

 

Dem Zusammenhang zwischen kommunikativer Kompetenz und der Aussicht auf erfolgreiche Wiedereingliederung in das Erwerbs- bzw. Alltagsleben wird besondere Aufmerksamkeit zuteil.

 

Im Umgang mit aphasischen Patienten muss man eine Reihe von Grundprinzipien beachten: Mit den betroffenen Patienten muss klar artikuliert, langsam und inhaltlich eindeutig gesprochen werden. Patienten mit vermindertem Sprachantrieb und/oder Broca-Aphasie sollen regelmäßig zum Sprechen angeregt werden, übermäßiges Korrigieren sollte unterbleiben. Auf nicht-sprachliche Techniken der Kommunikation (z.B. Gestik) sollte so spät wie möglich zurückgegriffen werden. Es ist die Aufgabe der sprachtherapeutischen Abteilung, diese Regeln (z.B. im Rahmen von Fallkonferenzen) den Vertretern der übrigen therapeutischen Berufsgruppen sowie den Angehörigen der aphasischen Patienten zu vermitteln und diese im Umgang mit den Betroffenen zu viel Geduld anzuhalten.

 

Ein weiterer wichtiger Aufgabenschwerpunkt ist die Dysphagie-Therapie, einschließlich dem Kanülenmanagement (das systematische Schlucktraining) (Therapie des fazio-oralen Traktes, z.B. nach Coombs), das aufbauend auf einer eingehenden Diagnostik mit Hilfe der fiberendoskopischen Laryngoskopie bzw. Videofluoroskopie durchgeführt wird, sowie die Verordnung bzw. Anpassung von Kommunikationshilfsmitteln (Buchstabentafel, batteriebetriebene elektronische Schreibgeräte, Kommunikationscomputer). Dabei kommen auch Biofeedback-Methoden (EMG-, respiratorisches Biofeedback, Prosodie-Biofeedback etc.) zum Einsatz.

 

Je nach Schweregrad der jeweils vorliegenden Sprach-, Sprech- oder Schluckstörung werden die Patienten einzeltherapeutisch (bei Bedarf intensiv) bzw. gruppentherapeutisch betreut. Die Einbeziehung der Angehörigen erfolgt in entsprechenden Seminaren, welche regelmäßig stattfinden bzw. in einzeltherapeutischen Beratungsgesprächen.

 

Aphasiestation

Im Umgang mit aphasischen Patienten müssen eine Reihe von Grundprinzipien beachtet werden: Mit den Betroffenen muß klar artikuliert, langsam und inhaltlich eindeutig gesprochen werden. Patienten mit vermindertem Sprechantrieb sollen regelmäßig zur verbalen Interaktion angeregt werden, übermäßiges Korrigieren von Paraphasien oder Neologismen sollte unterbleiben. Auf nicht-sprachliche Techniken der Kommunikation (z. B. Gestik) sollte so spät wie möglich zurückgegriffen werden.

 

Der Rehabilitation aphasischer Patienten wurde im NRZ Leipzig durch die Einrichtung einer „Aphasie-Station“ besonderer Raum geschaffen. Hier kann bei hohem logopädischem Personalschlüssel intensive Diagnostik und Therapie erfolgen. Durch die Zusammenführung von Patienten mit vergleichbaren Symptomen bestehen optimierte Bedingungen für einen gruppentherapeutischen Ansatz, was sich auch auf die Motivation der Betroffenen positiv auswirkt. Sämtliche Mitarbeiter des Stationsteams sind im Umgang mit aphasischen Patienten besonders geschult, um die der o. g. Grundprinzipien optimal umzusetzen.

 

Der Einbeziehung der Angehörigen kommt auf der Aphasiestation eine besondere Bedeutung zu, da sich bezüglich der Kommunikationsstörung der Betroffenen häufig Unsicherheiten ergeben.

Physiotherapie

Die aktive Behandlung von Bewegungsstörungen ist das Hauptarbeitsfeld der Krankengymnastik. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Spastizität, Einschränkungen der passiven Beweglichkeit, Störungen der Bewegungskoordination, einschießende unwillkürliche und vom Patienten schwer zu kontrollierende Bewegungen werden in einem systematischen physiotherapeutischen Therapieprogramm behandelt. Dafür ist eine hohe Motivation des Patienten und Bereitschaft zur Mitarbeit wichtig. In enger Zusammenarbeit mit den Ergo- und Pflegetherapeuten werden die vorliegenden motorischen Störungen systematisch abgebaut. Das Ziel ist die Wiederherstellung von Bewegungsabläufen, die der natürlichen Motorik möglichst nahe kommen.

 

An der Rehabilitation motorischer Störungen arbeiten im NRZ Leipzig neben den Physiotherapeuten auch Ergotherapeuten, Masseure / Med. Bademeister, Ärzte und Neuropsychologen mit. Die durchgeführten Therapiemaßnahmen beruhen auf aktuellen Erkenntnissen aus der Physiotherapie- und Plastizitätsforschung sowie auf den Ergebnissen von Studien zum motorischen Lernen bei Gesunden und bei Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen. Die konsequente Umsetzung neuer, wissenschaftlich fundierter Therapieelemente in die praktische Rehabilitationsarbeit führt zu einer eindrucksvollen Optimierung des Rehabilitationsergebnisses und zu einer Beschleunigung der Dynamik der funktionellen Erholung. Neu entwickelte Therapiekomponenten ergänzen dabei traditionelle krankengymnastische Behandlungskonzepte.

 

Im NRZ Leipzig werden vor allem jüngere Behandlungsmethoden wie Laufbandtraining mit und ohne partielle Gewichtsentlastung, Lokomotionstherapie mit dem Gangtrainer GT 1, repetitives sensomotorisches Handtraining, computergestützte Posturographie und CIMT (“constraint induced movement therapy”), neben traditionellen physiotherapeutischen Behandlungsverfahren wie PNF und Bobath eingesetzt. Darüber hinaus wird manuelle Therapie (Cyriax, Kaltenborn), McMillan/Halliwick (Behandlung im Bewegungsbad), neuromuskuläre Redression in die Therapie integriert. Auch die Behandlungsmethode nach Affolter, die zur Beeinflussung der gestörten Sensibilität und Wahrnehmung dient, deren Rolle in der Rehabilitation motorischer Störungen nicht unterschätzt werden darf, fließen in die Behandlungen ein. Die Therapiestrategie ist so aufgebaut, dass fundierte Techniken der neueren Methoden mit wirksamen Behandlungsansätzen der traditionellen Schule zu einer synergistischen Einheit kombiniert werden.

 

Gemeinsam mit Ärzten wird die funktionelle Elektrostimulation, konventionelles und EMG-initialisiertes Biofeedback-Training sowie die Funktionsanbahnung paretischer Muskelgruppen nach Botulinum-Toxin-Injektion in spastische Antagonisten durchgeführt.

 

Sport- und Bewegungstherapie:
Zunächst erfolgt eine Basisdiagnostik hinsichtlich Kraft, Ausdauer und motorischer Koordination. Dies ist für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Rehabilitanden in einem das körperliche Leistungsvermögen in Anspruch nehmenden Beruf, aber auch hinsichtlich der zu empfehlenden Maßnahmen der Sekundärprävention wichtig.

Angeboten wird eine Reihe von Gruppentherapieprogrammen, die z.T. spielerisch, z.T. als sequentielle Therapieformen an speziellen Therapiegeräten (Medizinische Trainingstherapie, MTT) durchgeführt werden. In Abhängigkeit von seinen individuellen physischen Voraussetzungen nimmt der Rehabilitand regelmäßig an folgenden therapeutischen Angeboten aus der Sport- und Bewegungstherapie teil:

 

  • Gleichgewichtstraining
  • Terraintraining
  • Motorische Koordination (je nach Schweregrad der funktionellen Störung)
  • Haltungsschulung (Rückenschule, Wirbelsäulen-Gruppe)
  • Wassergymnastik (Mot. Koordination, WS-Gruppe)
  • Ergometertraining
  • Medizinische Trainingstherapie (MTT)
  • Therapeutisches Wandern
  • Konditionierung

Physikalische Therapie

Indikationsspezifisch sind häufig ergänzende Therapieverfahren notwendig, die auf der Ausnutzung physikalischer Wirkprinzipien zur positiven Beeinflussung von Schmerzzuständen oder gestörter muskulärer Aktivität, zur Aktivierung von Stoffwechselvorgängen, zur Harmonisierung muskulärer Dysbalancen, zur Entzündungshemmung oder Durchblutungsverbesserung beruhen.

 

Dabei kommen als Heilmittel Wasser, Fango-Paraffin, verschiedene Zusätze der Hydrotherapie, Wärmestrahlen, Kälte, der elektrische Strom und Schallwellen zur Anwendung.

 

Ergänzend sind verschiedene Massagetechniken möglich.

 

Diese Therapiearten werden als passive Maßnahmen in den gesamtheitlichen Therapiekomplex unter Beachtung der individuellen Indikationen und Kontraindikationen eingefügt.

 

Elektrotherapie:

  • diadynamische Ströme zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Resorptionsverbesserung und Durchblutungsverbesserung
  • Mittelfrequenzströme zur Schmerzlinderung, Durchblutungsverbesserung, Resorptionsförderung, Detonisierung und Muskelstimulation
  • Interferenzstrom zur Schmerzlinderung, Detonisierung, Muskelstimulation und Sympathikusdämpfung
  • Galvanischer Strom zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Durchblutungsverbesserung
  • Iontophorese als Sonderform der Galvatisation mit gleichzeitiger Applikation verschiedener Wirkstoffe
  • Ultrareizstrom nach Träbert stark schmerzlindernd, durchblutungsfördernd
  • Elektrostimulation bei Paresen und inaktivitätsbedingten Kraftminderungen
  • TENS als Schmerztherapieverfahren

 

Ultraschall

Im Rahmen ergänzender balneophysikalischer Therapiemaßnahmen werden angeboten:

 

Thermotherapie:

  • Fango-Paraffin-Packungen
  • Infrarotbestrahlung
  • Kryotherapie

 

Inhalationen

 

Massagen:

  • Klassische Massagen
  • Segmentmassagen
  • Bindegewebsmassagen
  • Zentrifugalmassagen
  • Manuelle Lymphdrainage

Die Pflegetherapie

Pflege – individuell und ganzheitliche Gesundheitsförderung

 

Die Pflege in den Rehabilitationskliniken des Michels Verbundes orientiert sich vorrangig an den gesundheitlichen Defiziten und Ressourcen der uns anvertrauten Patienten.

 

Unter dem Anspruch einer möglichen Hilfe zur Selbsthilfe leisten wir eine auf pflegewissenschaftlichen Theorien und Modellen begründete aktivierende Pflege.

 

Unser pflegerisches Handeln wird begleitet von allgemeiner und fachspezifischer Information, Beratung und Anleitung für Patient und Angehörigen. Dies erfolgt unter Beachtung der individuellen Bedürfnisse des Patienten und Wahrung der Menschenwürde.
Die zu erbringenden Pflegeleistungen betrachten wir als Arbeit im therapeutischen Team unter enger Einbeziehung der Angehörigen.

 

Ganzheitlichkeit als Ausgangspunkt unserer Pflegeplanung bedeutet somit eine zielgerichtete Orientierung am Patienten als Bio-Psycho-Soziale Einheit.

 

Damit verbunden sind die Entwicklung und Sicherung einer bald möglichen Unabhängigkeit und Verbesserung der Lebensqualität der uns anvertrauten Patienten.

 

Das Pflegeteam der Sachsenklinik belegt einen hohen Stellenwert als Bindeglied zwischen den einzelnen Berufsgruppen.

Ernährungsberatung

Richtige Ernährung, angepasst an die individuellen Erfordernisse, sichern Wohlbefinden und fördern den Heilungsprozess. Die Absenkung des individuellen Gefäßrisikoprofils ist ein wichtiges Ziel bei vielen neurologischen Erkrankungen. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Hyperurikämie haben eine große Bedeutung für den Krankheitsverlauf. Die genannten Erkrankungen sind mit einer angepassten Ernährung positiv zu beeinflussen.

 

Im NRZ Leipzig werden betroffenen Patienten strukturierte Programme durch Ärzte, Diätassistentinnen und Therapeuten angeboten. Einzel- und Gruppenberatungen, auch unter Einbeziehung der Angehörigen, Vorträge und praktische Wissensvermittlung in der Diätlehrküche sind in das individuelle Therapiekonzept des Patienten integriert. Alle Diätformen sind verfügbar.

Robotik (Armstudio)

 „Ich hatte viel Spaß beim Training und habe große Erfolge erzielt!“
(71-jährige Patientin)

 

2019 haben wir im Neurologischen Rehabilitationszentrum Leipzig in Bennewitz unseren Trainingsraum mit robotik- und sensorbasierten Geräten der Firma Tyromotion für die Therapie der oberen Extremitäten eröffnet.

 

Die Patienten können hier unter Anleitung und Aufsicht von Fachpersonal auch bei schweren Lähmungen der Hände und Arme selbständig mit den Geräten trainieren.

 

Dabei bieten zahlreiche spielerische Trainingsprogramme für Patienten jeden Alters eine tolle Abwechslung im Therapiealltag, steigern die Motivation und ermöglichen ein hochfrequentes Training.

 

Unsere Chefärztinnen

Nora Engelmann
Ärztliche Direktorin
Chefärztin Rehabilitation
(Neurologie Phase C und D)
Fachärztin für Neurologie,
Sozialmedizin

 

(03425) 888 196
(03425) 888 190
engelmann@sachsenklinik.de

 

Dr. Peggy Bungert-Kahl
Chefärztin Neurologische Frührehabilitation
(Neurologie Phase B)
Fachärztin für Neurologie, neurologische Intensivmedizin, Hygienebeauftragte Ärztin

 

(03425) 888 290
(03425) 888 190
peggy.bungert-kahl@sachsenklinik.de

Unser Qualitätsversprechen

Die Sachsenklinik Bad Lausick und das Neurologische Rehabilitationszentrum Leipzig (NRZ) gehören zum Verbund der Michels Kliniken, dessen Know-how die Voraussetzung für die kostengerechte Durchführung des therapeutischen, sozialmedizinischen und diagnostischen Leistungsspektrums auf hohem qualitativen Niveau bildet. Dabei gehören die Verlaufs- und Ergebnisdokumentation, der Einsatz moderner, wissenschaftlich begründeter und wirksamer therapeutischer Verfahren und die Orientierung an einschlägigen Leitlinien der Fachgesellschaften (insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neurorehabilitation (DGNKN) zu den Grundsätzen.