Ambulantes Therapiezentrum Leipzig

Die orthopädische Abteilung des Ambulanten Therapiezentrums Leipzig

In der orthopädischen Abteilung des ATZ Leipzig werden chronische Erkrankungen und Verletzungsfolgen im Bereich der Stütz- und Bewegungsorgane behandelt. Maßnahmen zur Prävention, Leistungen zur medizinischen Rehabilitation sowie zur Teilhabe am Arbeitsleben und zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft bilden dafür die Grundlage.

 

Dabei geht es bei Menschen im erwerbsfähigen Alter um die Erhaltung der Leistungsfähigkeit und damit Verhinderung von vorzeitiger Berentung. Der bestehende Gesundheitsschaden soll beseitigt oder gebessert, seine Verschlimmerung verhütet und seine Folgen gemildert werden, um den Rehabilitanden dadurch möglichst auf Dauer beruflich wieder einzugliedern zu können. Bei den älteren Patienten steht die Erhaltung und Wiederherstellung der Mobilität und der Aktivitäten des täglichen Lebens für eine selbstbestimmte Lebensführung und Vermeidung der Pflegebedürftigkeit im Focus der Therapie. Diesem Gedanken trägt die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelte Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (International Classification of Functioning, Disability and Health – ICF) Rechnung. Sie berücksichtigt den gesamten Lebenshintergrund der betroffenen Menschen. Der Begriff der Funktionsfähigkeit umfasst alle Aspekte der „Funktionalen Gesundheit“ und gilt als Ansatz der Rehabilitation. Damit wird die rein biomedizinische Betrachtungsweise (Körperfunktion und –struktur) verlassen und die Aspekte des Menschen als handelndes Subjekt (Aktivitäten) sowie als selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Subjekt in der Gesellschaft und Umwelt (Teilhabe) einbezogen.

 

Eine weitere Rolle spielen die Kontextfaktoren, die den gesamten Lebenshintergrund einer Person, wie Umweltfaktoren, personenbezogene Faktoren, Förderfaktoren oder Barrieren, umfassen. Damit bildet das bio-psycho-soziale Modell der ICF die Grundlage für die moderne Rehabilitation und das vorliegende Rehabilitationskonzept der Abteilung Orthopädie des ATZ Leipzig.

orthopaedie

Unsere orthopädischen Behandlungsangebote

Wir bieten Ihnen eine individuelle Betreuung und hochwertige Versorgung. Wir legen Wert auf menschliche Zuwendung und kombinieren diese mit höchster medizinischer Kompetenz.

 

Spezielle Behandlungsangebote

Diagnostik

Kooperation mit dem Labor Dr. Reising-Ackemann und Partner

Die für die Durchführung der Rehabilitation erforderliche Labor-Diagnostik ist möglich. Entsprechend der orthopädisch/traumatologischen Indikationen stellt die Röntgendiagnostik den wichtigsten Teil der apparativen Diagnostik dar.

 

Unter Zugrundelegung des Strahlenschutzes ist es oberstes Ziel, vorhandene Röntgenaufnahmen zur Diagnostik heranzuziehen, ggf. auch im Verlauf der Rehabilitationsmaßnahme anzufordern, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

 

Eine Kooperation zur radiologischen Diagnostik besteht mit der Sachsenklinik Bad Lausick und dem NRZ Leipzig. Psychologische Testverfahren ergänzen bei entsprechender Indikation das diagnostische Spektrum.

Therapieangebote und Behandlungen

Neben der medizinischen Therapie durch den ärztlichen Dienst und der Pflegetherapie durch das Pflegeteam hat die orthopädische Abteilung folgende therapeutische Schwerpunkte:

Krankengymnastik

  • Indikationsspezifische Krankengymnastik als Einzelbehandlung
  • Indikationsspezifische Krankengymnastik als Gruppenbehandlung
  • Funktionsspezifische Krankengymnastik als Einzelbehandlung
  • Funktionsspezifische Krankengymnastik als Gruppenbehandlung
  • Krankengymnastik im Bewegungsbad als Einzelbehandlung
  • Krankengymnastik im Bewegungsbad als Gruppenbehandlung
  • Krankengymnastik am Gerät

 

Spezielle Krankengymnastik

  • Therapie nach Bobath
  • Therapie nach Vojta
  • PNF ( Propriozeptive neuromuskuläre Faszilitation )
  • FBL ( Funktionelle Bewegungslehre )
  • Therapie nach Brügger
  • Manuelle Therapie nach Cyriax, Mc Kenzie, Kaltenborn-Evjenth

 

Weitere krankengymnastische Anwendungen

  • PNT-Trampolin (Propriozeptive neuromuskuläre Trampolintherapie)
  • Gangschule, Terraintraining

Ergotherapie

Für die Abteilung Orthopädie stehen staatlich anerkannte Ergotherapeutinnen zur Verfügung. Die Ergotherapie nutzt separate Behandlungsräume sowie Seminar- und Gruppenräume.

 

Als ganzheitliche Therapie, welche die Gesamtsituation des Patienten berücksichtigt und erfasst, dient sie der Wiederherstellung verlorengegangener bzw. eingeschränkter Funktionen des Patienten unter Einbeziehung aller Sinnesmodalitäten. Hierbei kommen folgende verschiedene Medien zum Einsatz:

 

Neben verschiedenen grob- und feinmotorischen Übungsgeräten, Handwerk und Kiesbädern bieten wir funktionelle Einzeltherapien nach Therapieansätzen der manuellen Therapie, Motorik- und Haltungsschulung sowie PNF an.

 

Die Ergotherapie wird zum Erwerb, der Wiederherstellung, der Verbesserung und Erhaltung von motorischen und sensorischen Kompetenzen eingesetzt.

 

Damit wird das Ziel verfolgt, dass der Patient den Alltag selbständiger und eigenverantwortlicher bewältigen kann. Unsere Patienten lernen ihre Entwicklungs- oder Funktionsstörung zu beheben bzw. zu kompensieren. Im Ergebnis kann sich die Lebensqualität nachhaltig verbessern sowie die Selbständigkeit im beruflichen, sozialen und häuslichen Bereich erhöhen.

 

Die Behandlung, welche nach einer ausführlichen Befunderhebung erfolgt, beinhaltet auch die Herstellung, Anpassung und Erprobung von Hilfsmitteln.

 

Hierbei soll die Beweglichkeit wiederhergestellt, die Muskulatur gekräftigt und die Geschicklichkeit und Koordination beider Arme, Hände und der einzelnen Finger verbessert werden. In der Ergotherapie soll der Patient lernen, seine Kräfte zu nutzen und durch veränderte Verhaltensweisen und Abläufe eine bleibende Behinderung zu kompensieren.

 

Ergotherapeutische Maßnahmen sind:

  1. Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer, Belastbarkeit und
    Sensibilität
  2. Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbständigkeit
  3. Beratung und Training zum Gelenkschutz, Hilfsmittelberatung

 

Zusätzlich zu den ergotherapeutischen Behandlungstechniken mit Übungsgeräten, Bewegungsübungen und Therapieknete bieten wir Behandlungstechniken aus dem Bereich der Manuellen Therapie an, da hier gezielt die Gelenkkapsel mobilisiert und somit eine bessere Bewegung erreicht wird. Weitere Behandlungsformen stellen „Spiegeltherapie“ und „PNF“ dar.

 

Durch motorisches Training verbessern sich das Körperbewusstsein und die Achtsamkeit für Fehlhaltungen und falsche Bewegungsmuster. Das motorische Köperbewusstseinstraining wird auf Alltagsabläufe übertragen.

 

Das Selbsthilfetraining (ADL-Training) einschließlich der Hilfsmittelversorgung umfasst folgende Bereiche:

  • Beruf
  • Fortbewegung (Adaption)
  • Essen und Trinken
  • An- und Ausziehen
  • Körperpflege ( persönliche Hygiene)
  • Haushaltsbewältigung
  • Kommunikation
  • Freizeit

 

Zusammengefasst beinhaltet die Arbeit der ergotherpeutischen Abteilung der Orthopädie im Einzelnen:

  • motorisches Funktionstraining als Gruppen- und Einzeltraining
  • Selbsthilfetraining
  • Hilfsmittelversorgung/ -beratung/ -training/ -anpassung
  • Versorgung mit funktionellen Schienen zur Korrekturbehandlung und Prophylaxe
  • Gelenkschutzmaßnahmen
  • Steh-Geh-Training bei funktionellen Störungen
  • Steh-Geh-Training nach Amputationen, Transferübungen
  • Schulung der Prothesenhandhabung/Prothesenanpassung
  • Ergonomische Arbeitsplatzanalyse und Beratung
  • Arbeitsplatztraining und Arbeitsplatzeinstellung
  • Kompensationstraining
  • Beratung und Initiierung häuslicher Adaptationsmaßnahmen
  • Schreibtraining
  • Endoprothesenschulung
  • Interne Belastungserprobung mittels Melba-Mai®

 

Arbeitsbezogene Therapie (unter Berücksichtigung MBOR)

Eine auf die berufliche Leistungsfähigkeit abzielende Rehabilitation wir immer wichtiger. Damit wird die Steigerung der speziellen Leistungsfähigkeit am konkreten Arbeitsplatz neben den allgemeinen Rehazielen (Verbesserung der gesundheitlichen Einschränkungen und der allgemeinen Leistungsfähigkeit) zum wesentlichen Ziel einer Rehamaßnahme.

 

Im Rahmen einer auf die beruflichen Belange einzelner Patienten individuell eingehenden Rehabilitation besteht die Möglichkeit einer zielorientierten Therapie als arbeitsplatzspezifische Ergotherapie.

 

In diesem Zusammenhang findet eine Belastungserprobung nach Melba-Mai® statt. Dabei wird nach Erstellung eines Anforderungsprofiles des Arbeitsplatzes und Fähigkeitsprofils des Patienten ein Profilvergleich vorgenommen, um eventuelle Abweichungen (Über-oder Unterforderung) zu erkennen und darauf therapeutisch reagieren zu können. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der körperlichen Defizite und chronischen Leistungseinschränkung der Patienten.

 

Die Auswahl der Maßnahmen und der arbeitsplatzbezogenen Übungs- und Trainingsgeräte erfolgt nach individuellen Problemen und Fähigkeitsstörungen der Patienten und nach der Arbeitsplatzbeschreibung.

 

Ziel ist es, eine Reduzierung der Belastung des Bewegungsapparates durch eine gesunde Körperhaltung am Arbeitsplatz zu erreichen, ggf. falsche Bewegungsmuster abzubauen. Wiederherstellung, Anpassung und Optimierung des individuellen Fähigkeitsprofiles in Richtung des beruflichen Anforderungsprofiles sind in diesem Ziel eingeschlossen. Hier besteht enge Kooperation mit dem Sozialdienst, der Psychologin und den ärztlichen Kollegen.

Physikalische Therapie

Unter dem Begriff der physikalischen Therapie werden Maßnahmen zusammengefasst, die die Funktionen des Organismus durch physikalische Einwirkungen gezielt beeinflussen, hierzu werden indikationsbezogen folgende Therapieformen eingesetzt:

 

  • Elektrotherapie:
    • diadynamische Ströme
    • Mittelfrequenzströme
    • Interferenzstrom
    • galvanischer Strom
    • Iontophorese
    • Elektrostimulation
  • Ultraschall
  • Thermotherapie
    • diadynamische Ströme
    • Mittelfrequenzströme

 

Folgende Massagetechniken stehen zur Verfügung:

  • Teilkörpermassage
  • Ganzkörpermassage
  • Fußreflexzonenmassage
  • Marnitztherapie
  • Triggerpunktmassage
  • Periostmassage
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Taping/Lymphtaping
  • Zentrifugalmassage

Sport- und Bewegungstherapie

Für die Sport- und Bewegungstherapie stehen Diplomsportlehrer und eine staatlich anerkannte Gymnastiklehrerin zur Verfügung. In der Sport- und Bewegungstherapie finden folgende therapeutische Anwendungen statt:

  • Rückenschule
  • Ausdauer-Konditionstraining
  • Ergometertraining
  • Sequenztraining zum Muskelaufbau, apparativ gestützt
  • Laufbandtraining
  • indikationsspezifische Schwimmgruppen
  • Medizinisches Aufbautraining zur Schulung und zum Training koordinativer Fähigkeiten
  • Gehtraining
  • Walking
  • Terraintraining zur Schulung und zum Training konditioneller Fähigkeiten (Kraft-Ausdauer)

Diät- und Ernährungstherapie

Das multidisziplinäre Therapiekonzept mit dem Ziel der Verhaltensmodifikation nach Prof. Westenhöfer beinhaltet verschiedene Ebenen, so vor allem Kenntnisvermittlung, Motivierung und Intervention für die Bereiche:

  • Essverhalten
  • Trinkverhalten
  • Bewegungsaktivität
  • Entspannungs- und Genussverhalten
  • Gesundheitstraining im Sinne der Lebensqualität.

Psychologische Abteilung

Zur optimalen Förderung des Genesungsprozesses unserer Patienten gehört neben der medizinischen Betreuung, den physio- und ergotherapeutischen Behandlungen und den Gesundheitsschulungen auch eine breitgefächerte psychologische Unterstützung. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensgeschichte unserer Patienten und ihrer sozialen Rahmenbedingungen wird die Stabilisierung und Steigerung des seelischen Wohlbefindens als wesentliche Grundlage des Heilungsgeschehens erachtet.

 

Unseren Patienten stehen folgende Angebote zur Verfügung:

  • Linderung psychischer Belastungen vor dem Hintergrund körperlicher Beschwerden (insbesondere nach Unfällen oder Amputationen, Ein- und Durchschlafproblematiken etc.)
  • Stress-, Krankheits- und Schmerzbewältigung (Psychoedukation und Vermittlung entsprechender Verhaltensstrategien etc.)
  • psychische Konfliktbewältigung (Trauer, Mobbing, Selbstwertproblematiken etc.)
  • Vermittlung von Entspannungsverfahren (Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation)
  • Aufklärung und Beratung bei psychischen Störungsbildern (Depressive Episoden, Angststörungen, Abhängigkeitssyndrome, somatoforme Störungen etc.) hinsichtlich weiterführender Maßnahmen nach dem Reha-Aufenthalt

 

Ziel ist eine lösungsorientierte und ressourcenaktivierende Zusammenarbeit mit den Patienten zur Erweiterung des individuellen Handlungsrepertoires. Dies geschieht sowohl durch psychologische Einzelgespräche als auch im Gruppenrahmen.

Gesundheitstraining

Die Patienten erhalten im Ambulanten Therapiezentrum Leipzig neben den aktiven und passiven Anwendungen ein zielgerichtetes Gesundheitstraining. Dazu dient ein umfangreiches Curriculum mit Pflicht- und Ergänzungsvorträgen aller vertretenen Disziplinen.

 

  • Einführung in die Rehabilitation in der Orthopädie
  • Arthrose / Schmerz:
    • Arthrose der großen Gelenke/ Leben mit einem künstlichen Gelenk
  • Rückenschmerzen
  • Osteoporose
  • Stress und Stressbewältigung
  • Gesunde Ernährung:
    • Eiweiß und Fett
    • Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien
    • Fettstoffwechsel
    • Lehrküche

Unser Chefarzt

 

 

Dr. med. Christian Gregor

Chefarzt der orthopädischen Abteilung
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Notfallmedizin / Manuelle Medizin

 

(0341) 589 88 604
christian.gregor@atz-leipzig.de

Unser Qualitätsversprechen

Für die Klinikleitung definiert sich Qualität über den effizienten Einsatz wissenschaftlich begründeter therapeutischer Verfahren, eine standardisierte Verlaufs- und Ergebnisdokumentation, eine optimale Nutzung der therapeutischen Ressourcen sowie die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter. Mit dieser Schwerpunktsetzung soll nicht nur sichergestellt werden, dass das diagnostische, therapeutische und sozialmedizinische Leistungsspektrum kostengerecht und auf hohem qualitativem Niveau angeboten werden kann, sondern es sollen vor allem die Krankheitsfolgen der Rehabilitanden nachhaltig abgebaut und eine erfolgreiche soziale und berufliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erreicht werden.