Critical-illness-Polyneuropathie, Critical-illness-Myopathie und Post-intensive-care-Syndrom

    Krankheitsbild

Etwa die Hälfte aller Patienten, die wegen einer komplizierten Erkrankung auf Intensivstationen behandelt werden müssen, leidet in der Folge unter einer ausgeprägten Schwäche und einer eingeschränkten körperlichen und/oder psychischen Belastbarkeit. Dies wird als Post-intensive-care-Syndrom (PICS) bezeichnet.

 

Mehrere Krankheitsbilder können hierbei allein oder in Kombination auftreten:

  • Critical-illness-Polyneuropathie: eine Schädigung der Nervenfasern, klinisch manifest durch Schwäche, Gefühlsstörungen, Schmerzen, Schluckstörungen
  • Critical-illness-Myopathie: eine Schädigung der Muskelzellen, klinisch manifest durch eine Schwäche und rasche körperliche Ermüdbarkeit
  • Intensive-care-unit-aquired Weakness (ICUAW): Schwäche nach Intensivaufenthalt, hervorgerufen durch eine Schädigung der kleinen Nervenfasern, klinisch manifest durch eine Schwäche, aber auch erschwerte Entwöhnung von der maschinellen Beatmung sowie einer Schluckstörung
  • Psychische Symptome: Angst, Depression, posttraumatische Belastungsstörung.

 

Die Ursachen für diese Schädigungen sind vielfältig. Es spielen Infektionen, Medikamentenwirkungen, Durchblutungsstörungen und Stressfaktoren eine Rolle.

Rehabilitation

Auch wenn die ursprünglich zum Krankenhausaufenthalt führende Erkrankung keine neurologische war, ist bei Vorliegen eines PICS mit Schädigung der Neven, der Muskeln und / oder der kognitiven Leistungsfähigkeit eine neurologische Rehabilitation wichtig. In unseren Kliniken behandeln wir zum Beispiel Patienten nach Krebserkrankungen, nach Herzoperationen, nach schweren Lungenerkrankungen inklusive Covidinfektion oder nach Transplantationen, die nach komplikationsreichem Verlauf unter einem PICS leiden und in ihrer Alltagsselbständigkeit eingeschränkt sind.

 

Je nach Ausprägung der Symptome werden Patienten in der Frührehabilitation Phase B, in der postprimären Rehabilitation Phase C oder in der Anschlussheilbehandlung Phase D betreut. Das Behandlungsspektrum reicht von der Beatmungsentwöhnung und Entwöhnung von einer Trachealkanüle, der Schlucktherapie mit dem Ziel des oralen Kostaufbaus, der Physiotherapie zur Mobilisation in Sitz, Stand und Gang, der Ergotherapie zum Erlangen einer größtmöglichen Alltagsselbständigkeit bis hin zur neuropsychologischen Diagnostik und Therapie. Die Pflegekräfte unterstützen diesen Prozess durch gezielte pflegetherapeutische Maßnahmen.

Spezialisierte Kliniken

Neurologisches Rehabili-tationszentrum Leipzig

Muldentalweg 1

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