Multiple Sklerose
Krankheitsbild
Die Multiple Sklerose ist eine autoimmune chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Neben genetischen Faktoren sind inzwischen eine Reihe von Risikofaktoren für die Erkrankung identifiziert worden. Diese Risikofaktoren, z.B. vorangegangene Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus, Rauchen oder Vitamin D Mangel, können die Wahrscheinlichkeit zu erkranken erhöhen. Rauchen kann außerdem z.B. den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Neben entzündlicher Aktivität wird bei einem Teil der Patienten auch ein neurodegenerativer Prozess im Verlauf der Erkrankung vermutet.
Die Erkrankung verläuft von Patient zu Patient sehr variabel. Man unterscheidet prinzipiell drei Verlaufsformen: schubförmig remittierend, sekundär chronisch progredient, primär chronisch progredient. Von der Verlaufsform abhängig wird die medikamentöse Therapie gestaltet.
Hinsichtlich der medikamentösen Möglichkeiten zur Schubprophylaxe hat sich in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung ergeben. Aber auch die nicht medikamentösen rehabilitativen Therapien der Multiplen Sklerose sind von herausragender Bedeutung, indem durch sie Fähigkeiten wieder gewonnen werden können, die zuvor eingebüßt wurden. Das ist durch die medikamentöse Therapie der MS bisher nicht im wesentlichen Umfang möglich.
Rehabilitation
Physiotherapie / Sporttherapie
Von MS betroffene Patienten mit einer Kraftminderung der Extremitäten profitieren von physiotherapeutischen zur Verbesserung von zentralen Paresen. Gehtraining, Ausdauertraining, Gerätetraining, Gleichgewichtstraining haben ihren festen Platz in der Physiotherapie der Multiplen Sklerose. Von der Sporttherapie profitieren besonders Patienten mit leichter Ermüdbarkeit (Fatigue). Sofern nötig erfolgt eine spezielle Hilfsmittelversorgung mit unseren Kooperationspartnern (z.B. zur Verbesserung der Gehfähigkeit).
Ergotherapie
In der Ergotherapie ist das Training der Feinmotorik der oberen Extremität von besonderer Bedeutung, unterstützt durch spezielle Geräte zur Konditionierung und Kräftigung der oberen Extremität. Außerdem werden Methoden der sensiblen Stimulation bei bestehenden Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen angewandt. Die Ergotherapie kann ein kognitives Alltagstraining anbieten oder unterstützen.
Psychologie und Neuropsychologie
Psychotherapeutische Behandlung zur Krankheitsverarbeitung oder zur Verbesserung depressiver Symptome können ebenso stattfinden wie Entspannungstherapien oder achtsamkeitsorientierte Behandlungen, sofern sich die Patienten dies wünschen. Das Training kognitiver Funktionen erfolgt in einer PC-gestützten Therapie. Falls notwendig, erfolgt eine umfassende neuropsychologische Testdiagnostik.
Logopädie
Für einen Teil unserer Patienten mit Multipler Sklerose besteht ein Trainingsbedarf hinsichtlich der Kommunikationsdeutlichkeit (z.B. bei Dysarthrie).
Patientenschulung / Patientengruppe
Wir bieten Ihnen Seminare zu den Grundlagen der Diagnostik und medikamentösen Therapie der Multiplen Sklerose sowie zu besonderen Problemen z.B. der Fatigue an. Der Austausch mit anderen Patienten mit dieser Erkrankung wird im Rahmen einer Patientengruppe ermöglicht und gefördert.
Ernährungsberatung
Die Belege für die Bedeutung der Ernährung für einen günstigen Verlauf der Multiplen Sklerose nehmen immer mehr zu. Entsprechend ist die Ernährungsberatung ein Angebot, das von immer mehr Patienten mit Multipler Sklerose genutzt wird.
Spezialisierte Kliniken
Neurologisches Rehabili-tationszentrum Leipzig
Muldentalweg 1
04828 Bennewitz
Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg
Brandenburgallee 1
16321 Bernau bei Berlin
Sachsenklinik Bad Lausick
Parkstraße 2
04651 Bad Lausick
Barbarossa Klinik Bad Harzburg
Herzog-Julius-Str. 70 -78
38667 Bad Harzburg
Ambulantes Therapiezentrum Leipzig
Waldstraße 14
04105 Leipzig
RehaTagesklinik pankow
Berliner Straße 129
13187 Berlin