Hypoxie des Gehirns

    Krankheitsbild

Etwa ein Viertel des Sauerstoff- und Energiebedarfs des Körpers wird vom Gehirn benötigt. Kommt es zu einer Unterbrechung der Blut- oder Sauerstoffzufuhr des Gehirns, führt dies bereits nach kurzer Zeit zu einer Schädigung des Hirngewebes.

 

Eine örtlich begrenzte Schädigung der Sauerstoffzufuhr tritt z.B. bei einem Schlaganfall auf und kann zu Lähmungen, Schluckstörungen, Sprachstörungen oder anderen kognitiven Einschränkungen führen (siehe separates Kapitel „Schlaganfall“).

 

Andere Ursachen führen zu einer allgemeinen Hypoxie des Gehirns:

  • Herz-Kreislaufstillstand (akute Hypoxie)
  • Verlegung der Atemwege mit Verminderung oder kompletter Unterbrechung der Sauerstoffversorgung
  • Krankheiten der Lunge wie z.B. Lungenentzündung (Pneumonie) oder akute Verschlechterung einer COPD
  • Wasseransammlung in der Lunge bei Herzschwäche (Lungenödem, dekompensierte Herzinsuffizienz)
  • Einatmen von Rauchgasen oder anderen schädlichen Gasen
  • lang anhaltender Status epilepticus

 

Schwere Unterzuckerungen (Hypoglykämien) bewirken einen Energiemangel und können ebenso wie die Einnahme toxischer Substanzen (Drogen, Überdosis bestimmter Medikamente) Symptome hervorrufen, die den Folgen einer Hypoxie des Gehirns ähneln. Auch septische Enzephalopathien, die z.B. nach schwerwiegenden Infektionen oder Intensivaufenthalten auftreten können, führen zu ähnlichen Beschwerden.

Rehabilitation

Die Symptome variieren abhängig vom Ausmaß und der Dauer der Schädigung. Sie reichen von leichten Einschränkungen der Merkfähigkeit und Konzentration bis hin zu schweren Störungen der Kommunikation und anderer kognitiver Fähigkeiten wie z.B. Orientierung, Gedächtnis und logisches Denken. Patienten sind häufig bewusstseinsgemindert. Sehr schwere Schädigungen können zu einem Koma oder Zuständen der reaktionslosen Wachheit (früher: „Wachkoma“ genannt) führen.

 

Schwer betroffene Patienten leiden häufig an Lähmungen (Tetraparese), Veränderungen der Muskelspannung (Spastik, Rigor), Koordinationsstörungen (z.B. Ataxie), der Sprache (Aphasie, kognitive Dysphasie), Schluckstörungen (Dysphagie) oder unwillkürlichen Muskelzuckungen (Myoklonien).

 

Aus den genannten Symptomen können Einschränkungen der Mobilität, der Selbstversorgung (ADL) und des Verhaltens resultieren. Abhängig vom Hilfsbedarf werden die Patienten in der Rehabilitationsphase B (neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation), Phase C (postprimäre Rehabilitation) oder Phase D (Anschlussheilbehandlung, Heilverfahren) betreut. Individuell auf das Störungsmuster abgestimmt erhalten die Patienten eine interdisziplinäre Therapie. Dabei werden Behandlungen aus den Bereichen Krankengymnastik (Physiotherapie), Ergotherapie, Sprachtherapie (Logopädie), Neuropsychologie und therapeutisch-aktivierende Pflege angeboten. Ergänzt werden physikalische Anwendungen wie zum Beispiel Elektrotherapie oder Massagen: Für Patienten der Phase D können Sporttherapie einschließlich Medizinischer Trainingstherapie (MTT) oder Maßnahmen zur Wiedereingliederung in das Erwerbsleben hinzukommen.

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